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Schlämmtest

Der Umweltpionier André Gilhofer hat einen Test entwickelt, der die Wasseraufnahmekapazität von konventionell und biologisch bewirtschafteten Böden vergleicht. 

Wenn mineralische und organische Bodenbestandteile durch die Tätigkeit verschiedenster Bodenlebewesen miteinander verkittet werden, spricht man von Lebendverbauung. Diese Verkittung zu Ton-Humuskomplexen bildet die Grundlage für ein stabiles Krümelgefüge.

Wie der Schlämmtest eindrucksvoll zeigt, verursachen mineralische Stickstoffdünger einen Krümelzerfall und eine starke Verschlämmung des Bodens. Diese „Mikroerosion“ führt zu Abdichtung, Sauerstoffverlust und in der Folge zu Fäulnisprozessen. Das Wasser kann nicht gleichmäßig in tiefere Bodenschichten eindringen, fließt vor allem oberflächlich ab und ist durch ausgeschwemmte Nährstoffe und Ton-Humusteilchen stark getrübt. Im Gegensatz dazu sind Bio-Böden aufgrund ihrer Strukturbeschaffenheit sehr wasserdurchlässig und saugen auch große Regenmengen auf wie ein Schwamm. Die stabilen Krümel verschlämmen nicht, das Wasser dringt gleichmäßig in alle Bodenschichten ein, es werden keine Nährstoffe ausgewaschen. Die flächenmäßige Ausdehnung des Biolandbaus ist somit gleichbedeutend mit aktivem Erosions- und Hochwasserschutz.

Quellen: 

Lindenthal, T. et al. (2011): Biologische Boden-Bewirtschaftung als Schlüssel zum Klimaschutz in der Landwirtschaft André Gilhofer: Gesunder Boden, DVD; Plakolm, G. (1993): Ökologischer Landbau

Credits: 

Titel: Bestandteile eines fruchtbaren Bodens / Rechteinhaberin: BIO-WISSEN.org / Grafik: Juliane Sonntag / Redaktion: Reinhard Gessl, Elisabeth Klingbacher (FIBL Österreich), Alexander Martos (Science Communications Research) / Copyright: Schlämmtest von BIO-WISSEN.org ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

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