Bio schützt ohne Pestizide
Derzeit spielen weltweit etwa 1100 verschiedene chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel eine relevante Rolle in der Landwirtschaft. 450 davon haben ein besonders hohes Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt. Auch wenn in den vergangenen Jahren die Pestizidrückstände in konventionellen Produkten tendenziell gesunken sind: Mehrfachbelastungen liegen weiterhin auf sehr hohem Niveau. Gerade diese Summenwirkung verschiedener Chemikalien ist kritisch zu sehen, besonders weil Auswirkungen derartiger Pestizidcocktails auf das Wohlergehen der KonsumentInnen schwer einschätzbar sind, da die Beeinträchtigungen selten akut, sondern eher langsam und zeitversetzt auftreten können. Grundsätzlich kritisieren ExpertInnen, dass geltende Grenzwerte häufig zu hoch angesetzt sind und Langzeit- bzw. Wechselwirkungen verschiedener Pestizide bei der Grenzwertfestlegung bis heute kaum berücksichtigt werden. Ein weiteres Manko: Die grundsätzlich strengen Grenzwerte orientieren sich an gesunden Erwachsenen und nicht an Kleinkindern, Schwangeren oder Kranken. Wie dem auch sei: Wer auf Nummer sicher gehen möchte greift sowieso zu Biolebensmitteln. Diese enthalten erwiesenermaßen deutlich weniger bzw. gar keine Pestizidrückstände.
Greenpeace (Hrsg.) (2010): Die Schwarze Liste der Pestizide. Vergleichende Umwelt- und Gesundheitsbewertung von Pestizidwirkstoffen. Greenpeace Hamburg; http://www.pangermany. org/download/fs_vergiftungen.pdf; FiBL (Hrsg.) (2006): Qualität und Sicherheit von Bio-Produkten. Lebensmittel im Vergleich. Dossier Nr. 4; Baranski, M. et al. (2014) Higher antioxidant concentrations and less cadmium and pesticide residues in organically-grown crops: a systematic literature review and meta-analyses. British Journal of Nutrition
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