Bio schmeckt
Auch wenn Geschmäcker bekanntlich verschieden sind – bei sensorischen Tests schneiden Biolebensmittel häufig besser ab als konventionelle Vergleichsprodukte. Dies liegt bei pflanzlichen Biolebensmitteln unter anderem am höheren Trockensubstanzgehalt und der Sortenauswahl, aber auch an der verlängerten Reifezeit. Wenn Bioprodukte bei sensorischen Produktbewertungen nicht alle VerkosterInnen überzeugen, hängt dies hingegen oft mit erlernten Geschmacksgewohnheiten der KonsumentInnen und der spezifischen Sensorik von Biolebensmitteln zusammen. Da die Vorschriften für die Herstellung biologischer Lebensmittel strenger sind und weniger Zusatzstoffe zum Einsatz kommen, unterscheiden sich Bioprodukte in ihren sensorischen Eigenschaften teilweise erheblich von konventionellen Produkten. Und auch Tiere stehen auf Bio: In Fütterungsversuchen bekamen Mäuse und Ratten über mehrere Generationen Bio-Futter kredenzt, während eine Vergleichsgruppe konventionelle Kost erhielt. Tierrassen, Haltungsbedingungen und Nährstoffgehalt des Futters waren identisch, doch schon ab der zweiten Generation nahmen die »Bio-Tiere« schneller zu, die Fruchtbarkeit war höher, die Sterberate bei Neugeborenen geringer. Auch Futterwahlversuche, bei denen Ratten frei zwischen biologischen und konventionellen Karotten wählen durften, zeigen in verblüffender Klarheit, dass die intelligenten Nager Bio deutlich bevorzugen.
Velimirov, A. und Müller, W. (2003): Die Qualität biologisch erzeugter Lebensmittel. Umfassende Literaturrecherche zur Ermittlung potentieller Vorteile biologisch erzeugter Lebensmittel. Wien, www.orgprints.org/2246/, FiBL (Hrsg.) (2007): 90 Argumente für den Biolandbau; BÖLW (2009): 28 Antworten zum Stand des Wissens rund um Öko-Landbau und Bio-Lebensmittel; Strassner, C. (2011): Biolebensmittel: Besser, gesünder, geschmackvoller? Ökologie & Landbau, 157,1/2011, S. 16–18.
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