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Bio bleibt am Boden

Landwirtschaft greift in das natürliche Gefüge des Bodens ein. Doch im Gegensatz zu intensiven Bewirtschaftungsmethoden zählt im Biolandbau die langfristige Sicherung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zu den wesentlichen Grundprinzipien. Kein Wunder, bildet ein gesunder Boden doch die Grundlage für Gesundheit, Ertragsfähigkeit und Qualität von Pflanze und Tier und somit auch für das menschliche Wohlergehen. Vor allem die organische Substanz, also alle Bodenbestandteile belebten Ursprungs, spielt im komplexen System Boden eine wesentliche Rolle. Ohne Humus und Bodenorganismen gibt es keine Bodenfruchtbarkeit: Erosionsanfälligkeit, Stabilität, Wasserspeicherfähigkeit, Nährstoffmobilisierung, Durchlüftung, Kohlenstoffspeicherung und Lebensraumfunktion des Bodens – sie alle hängen vom Gehalt der organischen Substanz ab. Und auch wenn der Anteil lebender Biomasse an der organischen Gesamtsubstanz gering ist, tummeln sich unter der Erdoberfläche pro Hektar bis zu 25 Tonnen unterschiedlichster Bodenlebewesen. Humus und Bodenorganismen können für die Fruchtbarkeit von Böden nicht hoch genug eingeschätzt werden. Während bei intensiver Bewirtschaftung diese sensible Bodengemeinschaft empfindlich gestört wird, setzt man im Biolandbau auf aktiven Humusaufbau und ist bemüht die unterirdischen »Nutztiere« mit angepassten Bewirtschaftungsmaßnahmen zu »füttern« und zu fördern.

Quellen: 

www.hypersoil.uni-muenster.de, www.bodenfruchtbarkeit.org, Plakolm, G. (1993): Ökologischer Landbau; Blum, W. (2010): Die Sanduhr läuft. Politische Ökologie 119; FiBL (2013): Grundlage zur Bodenfruchtbarkeit, FiBL Dossier

Credits: 

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