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Bio stellt die besseren Fragen

Was Bio ist, was Bio kann und was Bio verspricht steht in zwei Verordnungen der Europäischen Union. Dennoch stellt sich immer wieder die Frage, ob eine extensive konventionelle Landwirtschaft der Biolandwirtschaft gleichzustellen ist. Im Einzelfall mag es in der Praxis tatsächlich kaum Abweichungen geben. Und dennoch ergeben sich durch unterschiedliche Philosophien diametral andere Herangehensweisen an Frage- und Problemstellungen. So gibt es in der Biolandwirtschaft kaum Möglichkeiten zur Reparatur von Bewirtschaftungsfehlern. Es können beispielsweise massiv auftretender Schädlings- und Unkrautbefall in der Biolandwirtschaft nicht einfach weg gespritzt werden. Konventionell werden hingegen, nach der Frage wie man diese unerwünschten Ereignisse wieder los wird, Insektizide, Fungizide oder Herbizide ausgebracht. In der Biolandwirtschaft stellt sich die Frage anders: Warum ist das Ereignis zu diesem Zeitpunkt an dem speziellen Ort aufgetreten? Was muss nun getan werden, um das Problem an der »Wurzel« zu packen? In einem Fall heißt es, den Boden langfristig zu sanieren, in einem anderen Fall standortangepasstere Sorten zu verwenden oder die Düngung bzw. die Fütterung (der Bodenmikroorganismen) zu adaptieren. Die Lösung des Problems liegt oft in einem Bündel an agrarbiologischen Maßnahmen, ohne (giftige) Betriebsmittel einsetzen zu müssen.

Quellen: 

Haiger, A. et al. (1988): Naturgemäße Viehwirtschaft, Ulmer Verlag.

Credits: 

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