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Bio lüftet das Treibhaus

Weltweit ist die Lebensmittelproduktion, also Landwirtschaft und Ernährung, mit bis zu 30 % am Klimawandel beteiligt. Der Großteil der Treibhausgase entsteht bei der landwirtschaftlichen Produktion. Intensive, flächenunabhängige Tierhaltung, Produktion und Einsatz mineralischer Stickstoffdünger sowie Landnutzungsänderungen – also die Umwandlung von Grünland oder (Tropen)Wald in Ackerland, um z. B. Futtermittel wie Soja anzubauen – sorgen für hohe Treibhausgasemissionen. Allein die Produktion der 125 Mio. Tonnen Stickstoffdünger, die weltweit pro Jahr erzeugt werden, setzen 800 Mio. Tonnen CO2 frei. Bei einem Umstieg der österreichischen Landwirtschaft auf 100 % Biolandbau könnten nur durch den damit verbundenen Verzicht auf die Herstellung schnelllöslicher mineralischer Stickstoffdünger pro Jahr fast eine 1 Mio. t CO2 eingespart werden. Dies entspricht 1,2 % der nationalen bzw. 12 % der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen Österreichs. Der Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger, die Bindung großer Mengen an CO2 im Boden durch Humusaufbau, eine tiergerechte Haltung sowie der sparsame Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen tragen zur guten Klimabilanz des Biolandbaus bei: Durch biologische Bewirtschaftung können bis zu 60 % an klimarelevanten CO2-Emissionen eingespart werden. Argument genug, die Lösungskompetenz der Biolandwirtschaft in der aktuellen Klimadebatte verstärkt zu berücksichtigen.

Quellen: 

Jungbluth, N. et al. (2012): Umweltbelastungen des privaten Konsums und Reduktionspotenziale. ESU Schlussbericht im Auftrag von Bundesamt für Umwelt, Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation; Noleppa, S. (2012): Klimawandel auf dem Teller. WWF Deutschland; FiBL (Hrsg.) (2013): Klimaschutz auf Biobetrieben. FiBL Merkblatt; Lindenthal, et al. (2011): Biologische Boden- Bewirtschaftung als Schlüssel zum Klimaschutz in der Landwirtschaft, Niggli et al. (2009): Gesellschaftliche Leistungen der biologischen Landwirtschaft. Fakten und Hintergründe. FiBL.

Credits: 

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