Bio rettet alte Sorten & Arten

Artenschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt sind nicht nur moralische Verpflichtung, sondern Basis für die Stabilität von (Agrar-)Ökosystemen. Das gilt auch für die Agrobiodiversität, die die Vielfalt von Nutztieren und -pflanzen umfasst und wesentlich zur weltweiten Ernährungssicherung beiträgt. Agrobiodiversität ist eng an menschliche Nutzung gekoppelt, denn was nicht produziert, verarbeitet, gekauft, gegessen oder anderweitig genutzt wird, verschwindet. Der Verlust von Agrobiodiversität erfolgt schleichend, Ställe, Weiden und Felder werden immer monotoner. Die mit der Intensivierung der Landwirtschaft einher gehende Spezialisierung der Nutztierhaltung hat dazu geführt, dass immer mehr traditionelle, robuste Haustierrassen in Vergessenheit geraten und von modernen Hochleistungsrassen verdrängt worden sind. Diese einseitige Zucht gefährdet die genetische Vielfalt: Laut FAO machen heute nur mehr 15 Tierrassen 90 % aller Nutztiere weltweit aus. Und auch die pflanzliche Sortenvielfalt ist akut gefährdet: Laut Schätzungen sind weltweit mittlerweile 75 % der Kulturpflanzensorten von wenigen Hochleistungssorten verdrängt worden. Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern setzen sich daher aktiv für den Erhalt alter, gefährdeter Sorten und Rassen und somit für die Sicherung der Agrobiodiversität ein. Dadurch wird nicht nur wichtiges Kulturgut erhalten und unsere Ernährungsgrundlage gesichert: Statt fadem Einheitsbrei sorgt die Sortenvielfalt auch für eine bunte Mischung an Formen, Farben und Geschmäckern auf unseren Tellern.