Die Zeiten als in österreichischen Haushalten neben Salz und Pfeffer vielleicht noch ein Suppenwürfel als Würzbasis zu finden war, sind glücklicherweise vorbei. Oder? Einige Argumente für die Vielfalt und Vielseitigkeit biologischer Kräuter und Gewürze finden sich jedenfalls hier.
Kräuter und Gewürze sind zudem viel mehr als nur schmackhafte Essenszusätze: Vor allem in früheren Zeiten war ihre positive Wirkung auf den tierischen und menschlichen Organismus meist wichtiger als ihre kulinarische Bedeutung. Eine Grenze zwischen Gewürz und traditionell bewährtem „Hausmittel“ war zur Blütezeit des Gewürzhandels nicht bekannt.
Dass die Wahl unserer Lebensmittel auch Auswirkungen auf unseren Organismus hat, liegt auf der Hand. Das ist auch einer der Gründe für die umfassende Definition von Lebensmittelqualität in der Biologischen Landwirtschaft: Sie beinhaltet neben der Qualität des Endprodukts auch die Auswirkungen des Produktionsprozesses auf Umwelt, Pflanze, Tier und Mensch. Aus diesem Grund werden Bio-Kräuter ganz ohne schnelllösliche Mineraldünger und chemisch-synthetische Pflanzen- schutzmittel kultiviert. Groß geschrieben werden hingegen organische Düngung, vielseitige Fruchtfolgen, schonende Bodenbearbeitung oder die Förderung von Nützlingen. Und da man dem Geschmack der Natur nicht künstlich nachhelfen muss, trüben weder künstliche Aroma- bzw. Farbstoffe noch Geschmacksverstärker das Aroma von Bio-Kräutern und Bio-Gewürzen. Essen soll aber nicht zur reinen Kopfsache werden. Um den Genuss nicht zu vernachlässigen, gilt es, Fantasie und Experimentierfreude in der Küche zuzulassen und den Gerichten die notwendige biologische Würze zu geben.