Bio-Fisch

Weltweit werden jährlich viele Millionen Tonnen Fisch verspeist - Tendenz: rasant steigend.

Im Lauf der letzten 30 Jahre hat sich die Nachfrage nach Fisch mehr als verdoppelt. Fisch wird ähnlich wie Fleisch zum Massenprodukt. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass die globalen Fischbestände rasant schrumpfen. Auch intensive Aquakulturen, deren Haltungsmethoden mit der industriellen Massentierhaltung an Land vergleichbar sind, bieten da keine zufriedenstellende Lösung. Die geschmacklich, ökologisch und ethisch optimale Alternative zu konventionellen Meeresfischen sind daher Fische wie Karpfen und Forelle aus ökologischer Teichwirtschaft. Abgesehen davon gilt wie bei anderen Lebensmitteln auch bei Fisch der Grundsatz: Qualität statt Quantität.

... wie ein Bio-Fisch im Wasser

Weltweit werden jährlich viele Millionen Tonnen Fisch verspeist. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass die globalen Fischbestände rasant schrumpfen. Konventionelle Aquakulturen bieten keine zufriedenstellende Alternative: Die meisten Zuchtfische werden mit Fischmehl ernährt – dabei werden durchschnittlich vier Mal mehr Fische verfüttert als die Zucht hervorbringt – und die Haltungsmethoden sind vergleichbar mit denen der industriellen Massentierhaltung an Land:

Fische haben zu wenig Platz, sind gestresst und anfällig für Krankheiten. Antibiotika, Fungizide, Düngemittel, Wachstumshormone und synthetische Farbstoffe werden in großem Stil und vielfach vorbeugend eingesetzt. Die Rückstände reichern sich im Fisch an und belasten außerdem Gewässer und Küsten. In konventionellen Schrimps- und Garnelenfarmen kommt noch ein weiteres Minus hinzu: Um eine Tonne dieser „Luxusgüter“ zu züchten, benötigt man bis zu 25 Millionen Liter Salz- und Süsswasser. Durch den enormen Süsswasserbedarf werden auch die  Grundwasserreserven der Umgebung stark beansprucht.

Bio-Fische kennen diese Probleme nicht einmal vom Hörensagen. Wie im Biolandbau gilt auch für die biologische Aquakultur das Gebot der artgemäßen Tierhaltung: Wachstumshormone, der vorbeugende Einsatz von Antibiotika und synthetische Farbstoffe haben in der Bio-Fischzucht nichts zu suchen. Bio-Fische genießen ausreichend „Auslauf“ und suchen sich das meiste Futter einfach selbst.

Die geschmacklich, ökologisch und ethisch optimale Alternative zu konventionellen Meeresfischen sind daher Bio-Fische wie Karpfen und Forelle aus österreichischer Teichwirtschaft.

Fisch-Wirtschaft

Im Lauf der letzten 30 Jahre hat sich die Nachfrage nach Fischprodukten verdoppelt. Fisch wird ähnlich wie Fleisch zum Massenprodukt. Prognosen gehen davon aus, dass bei gleichbleibender Intensität der Fischerei in den kommenden Jahren die meisten Fischgründe in 50 Jahren leer gefischt sein werden. 

Wegen schwindender Fischbestände gehen der globalen Fischerei bereits jetzt jährlich mindestens 35 Milliarden Euro verloren, der gesamtwirtschaftliche Schaden dürfte aber noch höher sein, da die Zerstörung wertvoller Korallenriffe, Beifänge oder illegale Fischerei nicht eingerechnet sind.

Gentechnik-Befürworter versuchen diese Entwicklung für sich zu nutzen und forcieren die Forschung an gentechnisch veränderten Fischen. Diese sollen unter anderem durch Optimierung der jeweiligen Wachstumshormon-Gene deutlich schneller wachsen als normale Fische. Ethische Vertretbarkeit, hoher Kosten- und Zeitaufwand, krankhafte Missbildungen und geringe Lebenserwartung dieser transgenen Fische werden dabei nicht berücksichtigt. Was utopisch klingen mag, könnte schon in naher Zukunft als Filet auf dem Markt zu finden sein. 

Glücklicherweise gibt es auch eine andere, erfolgversprechende und nachhaltige Entwicklung: Bei immer mehr Fischern wächst die Einsicht, dass nur ein schonender Umgang mit der Ressource Fisch auf längere Sicht ihre wirtschaftliche Basis sichert. Und auch bei KonsumentInnen wächst das Bewusstsein, dass ihre Kaufentscheidung für Bio oder nachhaltig gefangene Meeresfische wesentlichen Einfluss auf den Fortbestand eines artenreichen marinen Ökosystems haben kann.

Wie sozial sind Fischstäbchen?

In Küstenregionen war Fisch schon immer ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und vor allem in ärmeren Ländern bleibt die Bevölkerung auch heute für die tägliche Proteinversorgung auf Fisch angewiesen – allein in Asien sind Fisch und Meerestiere die wichtigste Proteinquelle von mehr als einer Milliarde Menschen. 

Durch die Überfischung der Meere verlieren aber immer mehr Fischer ihre Lebensgrundlage und die Errichtung von Fischzuchtanlagen verbessert ihre Situation nicht: Über 90 % der Aquakulturen sind in sogenannten Entwicklungsländern angesiedelt. Der Großteil der Zuchtfische ist für den Export in Industrieländer bestimmt, die wichtigste Proteinquelle für die Bevölkerung vor Ort geht dadurch verloren.

Auch die mit der Entstehung von Aquakulturen häufig verbundene Abholzung von Mangrovenwäldern sorgt für soziale Folgewirkungen: Mit dem Verschwinden der Mangroven geht nicht nur der Verlust einer unvorstellbaren Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten einher, die BewohnerInnen dieser Küstenregionen verlieren auch den natürlichen Schutz vor Überschwemmung und Erosion sowie eine wesentliche Bezugsquelle für Bau- und Brennholz, Heilpflanzen und Fisch. 

In biologischen Aquakulturen wird versucht nicht nur ökologischen, sondern auch sozialen Anforderungen gerecht zu werden und derart negative Auswirkungen zu verhindern. Genüsslich und ganz ohne schlechtes Gewissen kann man sich Bio-Fische aus heimischen Teichen schmecken lassen: Biologische Teichwirtschaft sichert die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht, bietet vielfältige Lebensräume für Wassertiere, schützt wertvolle Ökoflächen, bereichert unsere Kulturlandschaft und sorgt für Arbeitsplätze in der Region.

Fischers Fritz isst Bio

Fisch ist bekömmlich und ausgesprochen nahrhaft: Hochwertige Proteine, Vitamine Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren sind der Zusatznutzen jeder Fischmahlzeit.

Trotz dieser positiven Eigenschaften sollte Fisch nicht als Alltagsessen verstanden werden, sondern vielmehr besondere Anlässe kulinarisch unterstreichen. Denn wie bei anderen Lebensmitteln gilt auch bei Fisch: Qualität statt Quantität.

Fisch ist kein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung: wir können die wertvollen Inhaltsstoffe der Fische auch aus anderen Lebensmitteln beziehen. Zudem ist nicht immer alles, was im Fischfleisch zu finden ist, das, was man sich als KonsumentIn wünscht. Viele der konventionellen Zuchtfische können sehr stark mit Antibiotika und anderen Rückständen belastet sein, schnelle Mast, Mangel an Bewegung und Stress zeigen sich schließlich auch in der geschmacklichen Qualität – das eigentlich zarte Fleisch wird tranig und schwammig. 

Bei Bio-Fischen geht es deutlich entspannter zu: Sie wachsen langsam, sind artgemäß untergebracht und meist weniger fetthaltig als Fische aus konventioneller Haltung, da sie weniger energiereiches Futter erhalten und genügend Platz für ausgiebige Schwimmrunden haben. Geschmack und festes Fleisch überzeugen auch anspruchsvolle Gourmets von der Qualität der Bio-Fische. Der Einsatz von Antibiotika, Wachstumshormonen, synthetischen Farbstoffen und Pestiziden ist in der biologischen Fischzucht verboten und sorgt für Fisch- Genuss auf höchstem Niveau.