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Mykorrhiza - das Pilzgef(l)echt

Pflanzen und Pilze bilden eine noch wenig erforschte Stoffwechselgemeinschaft.

Jenseits unserer Wahrnehmung hat sich vor Millionen von Jahren ein Netzwerk ungeahnten Ausmaßes gebildet – die unterirdische Verbindung von Pflanzenwurzeln und Mykorrhizapilzen. Diese Pilze dringen mit ihren Hyphen in die Zellen der Wurzelrinde ein und durchwachsen gleichzeitig den Boden. Die feinen Hyphen nehmen Wasser, Phosphor und andere Nährstoffe, die für die Pflanzenwurzeln nicht erreichbar sind, aus dem Boden auf. Sie erleichtern den Stoffaustausch und schützen die Wurzel vor Krankheitserregern. In der Wurzelrinde sorgen bäumchenartige Pilzstrukturen, die Arbuskeln, für optimalen Stoffaustausch. Und auch die Pilze profitieren. Sie erhalten von der Pflanze Kohlenhydrate, die sie in Fette umwandeln und in Speicherversikeln in der Wurzel „lagern“. Über 80 % aller Landpflanzen sind über Pilzgeflechte miteinander verwoben und können darüber auch mit ihren Nachbarinnen kommunizieren, um sie z. B. vor Gefahren wie Schädlingen zu warnen. Vor allem der Verzicht auf Pestizide und Mineraldünger – wie im Biolandbau klar geregelt –  wirkt sich positiv auf diese faszinierende Symbiose aus.

Quellen: 

www.bodenfruchtbarkeit.org
Gollner, M. (2003): Auswirkungen acker- und pflanzenbaulicher Maßnahmen sowie der Dauer der ökologischen Bewirtschaftung auf die arbuskuläre Mykorrhiza im Ökologischen Landbau. Dissertation
www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/myco/index.html

Credits: 

Titel: Mykorrhiza / Rechteinhaberin: BIO-WISSEN.org / Grafik: Juliane Sonntag / Redaktion: Reinhard Gessl, Elisabeth Klingbacher (FIBL Österreich), Alexander Martos (Science Communications Research) / Copyright: Mykorrhiza?? von BIO-WISSEN.org ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

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