Die Qualitätsschleife

Qualitätskriterien sind bei Lebensmitteln so unterschiedlich wie es die Vielfalt des essbaren Angebots vermuten lässt. Neben subjektiven Kriterien, wie persönlichen Geschmackspräferenzen und Prioritäten (bio, fair, vegan, billig, prestigeträchtig, …), gibt es eine Vielzahl genau definierter Qualitätskennzeichen und gesetzlicher Vorgaben.
Per Definition wird die Qualität eines Lebensmittels durch die Gesamtheit seiner wertbestimmenden Eigenschaften bestimmt. Da sich zahlreiche Akteur/innen – Landwirte, Konsumentinnen, Händler, Forscherinnen, Ernährungsfachleute, Gesetzgeber und Kontrollbehörden - mit Fragen der Lebensmittelqualität auseinandersetzen, ergeben sich je nach Standpunkt unterschiedliche Qualitätsprofile und -aspekte.
Während die Produktqualität vor allem über die direkte Wirkung von Lebensmitteln auf die Konsument/innen charakterisiert wird und Parameter wie Gesundheitswert (bzw. ernährungsphysiologische Qualität), Genusswert und Eignungswert umfasst, spiegelt die Prozessqualität alle Auswirkungen des Produktionsprozesses auf ökologische, ökonomische ethische und gesundheitliche Dimensionen wider. Neben dem wesentlichen Ziel, Konsument/innen qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, werden bei Bio-Lebensmitteln auch die Auswirkungen des Produktions- und Verarbeitungsprozesses in der Qualitätsdiskussion berücksichtigt. Der biologische Qualitätsbegriff geht daher über rein technologische Merkmale und chemisch analytische Eigenschaften eines Produktes weit hinaus und steht für eine Kombination von Produkt- und Prozessqualität.