Das erste Bio-Ma(h)l – Der landwirtschaftliche Kursus mit Rudolf Steiner

Bereits in den 1920er Jahren begann die Entwicklung einer Gegenströmung zur wachsenden Industrialisierung in der Landwirtschaft. Die Abnahme der Bodenfruchtbarkeit sowie Mängel in der Qualität der Lebensmittel machten den Landwirt/innen zu schaffen, einige unter ihnen suchten nach Alternativen. Auf Initiative von Gräfin Johanna und Graf Karl von Keyserlingk lud eine Gruppe von Landwirt/innen, die der Anthroposophie Rudolf Steiners nahe standen – wie z. B. Erhard Bartsch, Ernst Stegemann, Immanuel Voegele, Almar von Wistinghausen, Franz Dreidax sowie der Wissenschafter Ehrenfried Pfeifer – Steiner in das Schloss der Keyserlingks.
Zu Pfingsten 1924 hielt Rudolf Steiner am Schloss Koberwitz den acht Vorträge umfassenden »Landwirtschaftlichen Kurs«. Darin behandelte er geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Verständnis von Natur und Landwirtschaft, das Zusammenwirken von Erde und Kosmos sowie die planetarischen Wirkungen auf die Erde und den Menschen und legte damit den Grundstein für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise. Spirituelles Verständnis, Berücksichtigung von Gestirnskonstellationen und Mondphasen sowie die Herstellung und Anwendung spezieller Präparate (aus Pflanzen, Hornkiesel, Hornmist, …), die in homöopathischen Dosen auf die Felder ausgebracht das Bodenleben, das Wachstum und die Qualität der Pflanzen sowie die Tiergesundheit verbessern sollen, bilden wesentliche Grundlagen des biodynamischen Landbaus. Alle der oben genannten Mitinitiator/innen des landwirtschaftlichen Kurses setzten sich Zeit ihres Lebens für die Weiterentwicklung und Verbreitung der bio-dynamischen Landwirtschaft ein.