Atlas verlorener und verschwendeter Nahrung

1,3 Milliarden Tonnen bzw. ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel werden pro Jahr weggeworfen oder gehen entlang der Wertschöpfungskette verloren. Gleichzeitig hungern fast 1 Milliarde Menschen, wobei mit nur einem Viertel der weltweit verschwendeten Nahrungsmittel 870 Mio. Hungernde ernährt werden könnten.
Abgesehen von diesem inakzeptablen Nebeneinander von Verschwendung und Hunger werden wertvolle Energie-, Land- und Wasserressourcen vergeudet, um Lebensmittel für den Müll zu produzieren. Die damit verbundenen Treibhausgasemissionen sind enorm. Was auch nicht zu unterschätzen ist: weltweit werden knapp 30 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Produktion nicht konsumierter Lebensmittel benötigt. Die mit der Lebensmittelverschwendung verbundenen Kosten für die Gesellschaft liegen laut vorsichtigen Schätzungen weltweit zumindest bei 2,6 Billionen US-Dollar pro Jahr. Während in den Industrieländern jede/r Konsument/in zwischen 95 und 115 kg Lebensmittelabfall pro Jahr produziert, sind es in vielen Ländern Afrikas nur 6 kg. In der Summe der Lebensmittelverluste unterscheiden sich Industrie- und »Entwicklungsländer« allerdings nicht wesentlich. Sie liegen jeweils bei 670 bzw. 630 Mio. Tonnen. Während in den Industrieländern Lebensmittel zu über 40 % im Handel und bei den Konsument/innen verloren gehen, verderben in den Ländern des Südens über 40 % der Lebensmittel aufgrund mangelnder Erntetechnik und ungeeigneter Lager- und Transportbedingungen.