• 10

    Vor über 10 Jahren wurden auf einem Versuchsfeld gentechnisch veränderte Rapssamen ausgesät. Trotz intensiver Pestizidbehandlung fanden sich auch nach dieser langen Zeitspanne GV-Rapspflanzen auf dem Feld. Die Samen blieben also über Jahre im Boden keimfähig. Das zeigt, dass nach Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen eine Rückkehr zu einer gentechnikfreien Landwirtschaft wohl nicht mehr möglich ist – von den Folgen einer Auskreuzung der GV-Pflanzen mit wild wachsenden Arten ganz zu schweigen.

  • 10.000.000

    Viele Feuerwerkskörper enthalten Rapssamen, die bei der Explosion für den „Sterneffekt“ sorgen. Untersuchungen zeigen, dass etwa 5% der verwendeten Samen auch nach dem Verglühen der Raketen noch keimfähig sind. Theoretisch werden so alleine in Deutschland über Feuerwerksraketen jährlich bis zu 10 Mio. Rapssamen verbreitet. Auch wenn bisher Analysen fehlen, kann eine Genmanipulation der häufig aus China stammenden „Raketen-Rapssamen“ nicht ausgeschlossen werden.

  • 144.000.000

    Seit Bestehen der Agro-Gentechnik wurden allein in den USA um 144 Mio. kg mehr Pestizide ausgebracht als in konventionellen Kulturen in der Zeit davor. GV-Pflanzen tragen daher nicht zu einer Reduktion des Pestizideinsatzes bei, im Gegenteil: Schädlinge und Beikräuter bilden Resistenzen und müssen mit immer mehr und immer stärkeren Pestiziden in Schach gehalten werden. Ungefährliche und zukunftsweisende Alternative bleibt nach wie vor der Biolandbau, der ganz ohne Pestizide und riskanter Technologie zufriedenstellende Erträge garantiert.

  • 148.000.000

    Weltweit werden derzeit auf etwa 148 Mio. Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Lediglich fünf Länder – USA, Brasilien, Argentinien, Indien und Kanada – bewirtschaften 90 % der mit gentechnisch veränderten Pflanzen (GV-Pflanzen) kultivierten Flächen. Die kommerzielle Nutzung von GV-Sorten konzentriert sich vor allem auf Sojabohnen, Mais, Baumwolle und Raps.

  • 35

    Gentechnisch veränderte Tiere spielen bisher eine untergeordnete Rolle. Das hat weniger mit ethischer Verantwortung als mit dem Scheitern bisheriger Versuche zu tun. Trotz Missbildungen, Krankheiten und verkürzter Lebensdauer wird weiterhin versucht, Tiere mittels Gentechnik an die Bedingungen der industriellen Tierhaltung anzupassen, Produkteigenschaften zu verändern bzw. die Produktivität zu steigern.

  • 50

    GV-Pflanzen können auf Stress (Trockenheit, Schädlinge, ...) nur eingeschränkt reagieren. Ertragseinbußen, Zunahme unerwünschter Inhaltsstoffe, verstärkter Schädlings- und Krankheitsdruck, ... sind mitunter die Folge.

  • 70

    Während sich Bio-Lebensmittel ständig wachsender Beliebtheit erfreuen, sieht das bei gentechnisch veränderten Produkten anders aus. Laut einer europaweiten Umfrage ist die Bevölkerung in allen EU-Ländern gentechnisch veränderten Lebensmitteln gegenüber überwiegend negativ eingestellt: 70% der Befragten halten gentechnisch veränderte Lebensmittel für vollkommen unnatürlich, über 60% der EuropäerInnen lehnen die Entwicklung und Förderung gentechnisch veränderter Produkte grundsätzlich ab.

  • 71

    Weltweit wird auf über 73 Mio. Hektar GV-Soja kultiviert, bereits 71% aller angebauten Sojapflanzen sind gentechnisch verändert. Auch Österreich importiert jährlich etwa 600.000t großteils gentechnisch veränderte Sojabohnen, die in den Futtertrögen unserer Nutztiere landen. Für KonsumentInnen ist dies nicht erkennbar, da es für Milch, Fleisch und Eier von Tieren, die mit GV-Futtermitteln gefüttert wurden, keine Kennzeichnungspflicht gibt.

  • 80

    Weltweit hungern etwa 1 Milliarde Menschen. Agro-Gentechnik wird an dieser Situation nichts ändern: Sie führt zur Monopolisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft, die Erträge liegen weit unter den Erwartungen und der Großteil der GV-Pflanzen dient nicht der Lebensmittelproduktion, sondern wird als Futtermittel und Agrotreibstoff für Industrieländer verwendet. Viel sinnvoller wäre es im Kampf gegen den Hunger verstärkt auf Biolandbau zu setzen.

  • 90

    Über 90% aller Saatgut-Patente befinden sich in den Händen von Unternehmen aus Industrieländern, obwohl 90% der biologischen Ressourcen aus dem Süden stammen. Wenige multinationale Firmen kontrollieren mit komplizierten Lizenz-Systemen den internationalen Handel von geistigem Eigentum und natürlichen Ressourcen. Hunderte Patente auf gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere wurden bereits gewährt, inzwischen werden auch in der konventionellen Zucht Patente beansprucht – eine Entwicklung, die von der Biologischen Landwirtschaft vehement abgelehnt wird.