• 1.580.000.000.000

    Die im Boden gebundene Kohlenstoffmenge wird weltweit auf knapp 1.600 Milliarden Tonnen geschätzt. Während im konventionellen Ackerbau durch Humusabbau jährlich bis zu 200 kg CO2/ha
    freigesetzt werden, bindet der Biolandbau große Mengen des klimarelevanten Gases: Durch aktiven Humusaufbau speichern Bio-Böden jährlich durchschnittlich 400–450 kg CO2/ha, die dadurch nicht in die Atmosphäre gelangen.

  • 10

    Wenn mineralische und organische Bodenbestandteile durch die Tätigkeit verschiedenster Bodenlebewesen miteinander verkittet werden, spricht man von sogenannter Lebendverbauung. Diese Verkittung zu Ton-Humuskomplexen bildet die Grundlage für ein stabiles Krümelgefüge – der Basis für einen fruchtbaren Boden. Die einzelnen Krümel haben einen Durchmesser von 1–10 mm, sind rundlich, bestens durchwurzelbar, können viel Wasser aufnehmen und sind wenig erosionsanfällig.

  • 10.000.000

    Erosion ist zwar ein natürlicher Vorgang, sie kann aber durch menschliche Aktivitäten gravierend verstärkt werden: Jedes Jahr erodieren weltweit aufgrund falscher Bewirtschaftung etwa 10 Mio. Tonnen Ackerland – seit 1955 sind rund ein Drittel der fruchtbaren Ackerböden durch intensive Landwirtschaft verloren gegangen. Der Biolandbau wirkt dieser Entwicklung unter anderem mit schonender Bodenbearbeitung, ausgewogenen Fruchtfolgen, ständiger Bodenbedeckung, organischer Düngung und aktivem Humusaufbau entgegen.

  • 100

    Der Regenwurm ist der Klassiker unter den Bodentieren und für fruchtbare Böden unerlässlich. Er sorgt für eine gute Lockerung, Durchlüftung und Wasserspeicherfähigkeit, die Röhren dienen den Pflanzenwurzeln als Wuchsbahnen. Der Regenwurmkot, von dem pro Hektar und Jahr zwischen 40 und mehr als 100 Tonnen produziert werden, ist die Basis für einen krümeligen und stabilen Boden und sehr nährstoffreich.

  • 100

    Ein Fingerhut voll Boden hat eine innere Oberfläche von etwa 100 Quadratmetern. Je nach Bodenart kann dies allerdings stark variieren – je humusreicher und fruchtbarer ein Boden ist, umso größer ist seine innere Oberfläche.

  • 150

    Vergleichsuntersuchungen zeigen, dass Bio-Böden aufgrund ihrer Strukturbeschaffenheit deutlich mehr Wasser speichern können als intensiv bewirtschaftete Flächen. Ein fruchtbarer Bio-Boden saugt starke Platzregen auf wie ein Schwamm und kann auch 150 Liter Wasser pro Stunde und m2 problemlos aufnehmen. Die flächenmäßige Ausdehnung des Biolandbaus ist somit gleich- bedeutend mit aktivem Hochwasserschutz.

  • 25

    Auch wenn der Anteil lebender Biomasse an der organischen Gesamtsubstanz des Bodens nur etwa 5 % beträgt, ist die Zahl und Diversität der Bodenlebewesen mehr als beeindruckend: Während ein Hektar Weide 2–3 Kühe satt macht, ernähren sich innerhalb des Bodens auf derselben Fläche bis zu 25 Tonnen lebende Organismen – das entspricht einem Gewicht von etwa 30 Kühen. In der Biolandwirtschaft schätzt man diese unterirdischen „Nutztiere“ und ist bemüht, sie mit angepassten Bewirtschaftungsmaßnahmen zu „füttern“ und zu fördern.

  • 30

    Verwitterungsprozesse und eine Vielzahl unterschiedlicher Organismen sorgen dafür, dass sich – abhängig vom Klima – nach 1.000 bis 10.000 Jahren eine etwa 30 cm tiefe Bodenschicht bilden kann. Zu den ersten „Arbeitern“ vor Ort zählen die Lithobionten, Organismen, die nacktes Gestein besiedeln und Mineralien aufschließen.

  • 400

    Pflanzen entwickeln interessante Strategien, um an essentielle mineralische Nährstoffe zu gelangen: Leguminosen (z.B. Klee, Erbsen, ...) fixieren, in Symbiose mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln, unter optimalen Bedingungen jährlich bis zu 400 kg Stickstoff/ha aus der Luft. Viele Pflanzen „verbünden“ sich auch mit speziellen Bodenpilzen (Mykorrhiza). Pro cm Wurzel verbessern bis zu 10 m Mykorrhizapilzfäden u.a.

  • 45

    Ohne Humus keine Bodenfruchtbarkeit: Erosionsanfälligkeit, Stabilität, Wasserspeicherfähigkeit, Nährstoffmobilisierung, Durchlüftung und Lebensraumfunktion des Bodens sind vom Gehalt an organischer Substanz abhängig. Laut Schätzungen weisen allerdings etwa 45% der europäischen Böden einen zu geringen Humusgehalt auf. Sie enthalten weniger als 2 % organischen Kohlenstoff – einem Schwellenwert, ab dem die Gefahr der Wüstenbildung droht. Der Biolandbau steuert dieser Entwicklung durch aktiven Humusaufbau entgegen.